Besuch im Umweltministerium macht Medien auf uns aufmerksam – Politik und Behörden blocken

Liebe Mitglieder des Stiftungsrates, liebe Stifterinnen und Stifter, liebe Förderer, liebe Freunde und Leser!

 

2017 war für die Stiftung ein wenig wie Windsurfen – schaffen wir die Welle, fallen wir oder stehen wir es durch. Ein großer Schock für uns alle war der Rücktritt von Achim Stelting, das Gesicht unserer Stiftung. Ein halbes Jahr haben wir danach ausprobiert, ob die Organe und das Beraterteam in der Lage sind, dies Lebenswerk weiterzuführen. Wir haben uns entschieden: es geht weiter.

Mithilfe von zwei Teamtreffen in Norden und Hildesheim haben wir ausgelotet, wer und wie wir die Aufgaben verteilen können. Nach Dokumentierung der großen Anzahl an qualifizierten Fragestellungen haben wir die Verteilung beginnen können. Dies wird ein längerer Prozess. Die Hauptlast trägt noch immer der Vorstand.

Ein besonderes Lob gilt den Stiftungsratmitgliedern, die in der schwierigen Situation wichtige Rat-geber waren. Ohne sie hätte der Vorstand die zukunfts-entscheidenden Aufgaben nicht bewältigen können oder wollen.

Es ist viel passiert in diesem Jahr. Nach einem sehr turbulenten ersten Quartal folgte am 15. Mai 2017 ein Termin im Bundesumweltministerium bei dem Staatssekretär Flasbarth. Geplant war die Übergabe unserer online-Petition „Machen Sie sich stark für gesunde Raumluft…“ auf Campact we act an Bundesumweltministerin Hendricks und Ihre Kollegen für Arbeit, Gesundheit, Verbraucherschutz und Forschung. 4.700 Stimmen hatten wir bis dahin erreicht. Staatssekretär Flasbarth, Dr. Seeger (BAM) und Prof. Moriske (UBA) waren anwesend. Von unserer Seite Heike Krüger, Bernhard Ziemer und Raimund Paulick. Der Termin war eine Farce, 35 Minuten, in denen sich die Herrn ausführlich vorstellten. Herr Flasbarth verweigerte die Annahme der Petition. Wir baten Martin Schulz um Unterstützung. Auch von dieser Seite eine Blockade. Kein Wunder bei einem SPD-geführten Ministerium?

Trotz allem hatte es auch Gutes: das Fernsehen wurde aufmerksam durch den Schriftwechsel. In der Folge drehte Michael Houben im August einen Beitrag für ARD Plusminus, gesendet am 18.10.17. Leicht geändert erschien dieser einen Tag später im MDR Hauptsache gesund. Der SWR meldete sich kurz darauf und fand das Thema sehr spannend. Gesendet wurde am 23.11.17 in der SWR Landesschau Baden-Württemberg. Alle Beiträge finden Sie auf unserer Homepage unter folgendem Link

https://www.nano-control.org/info/videos

Die 70-Toner-Untersuchung wurde im ARD Plusminus Bericht vorgestellt und von Prof. Braungart bewertet. nano-Control hat insgesamt 70 Toneranalysen von 7 Laboren auf Metalle aus dem Zeitraum 2001- 2017 ausgewertet. Dazu wurden neben 43 vorliegende Analysen nach einer Auswertung von 1.600 auffällig gewordenen Produkten 26 Analysen auf 17 Elemente (Aluminium, Antimon, Arsen, Blei, Cadmium, Chrom, Eisen, Kobalt, Kupfer, Mangan, Nickel, Quecksilber, Silizium, Strontium, Titan, Zink und Zinn) beim Labor ARGUK in Auftrag gegeben. Diese Untersuchung bietet erstmals einen breiten Überblick über die Metallbelastung von Tonern für Laserdrucker und Kopierer, die mit über einer Milliarde Geräten weltweit und Milliarden emittierter Partikel pro Seite ungefiltert die Atemluft von Menschen belasten.

Unsere Medienpräsenz zeigt Wirkung. Die Gegenseite hat die Mauer inzwischen geschlossen.  Raimund Paulick zeigte Präsenz am 27.08.17 beim Tag der offenen Tür des BMUB. Gemeinsam mit Frau Bornemann präsentierte er das nano-Control Plakat und hatte einige interessante Gespräche an den Ständen im BMUB.

Eine schriftliche Antwort auf den merkwürdigen Aktenvermerk zum Termin im Bundesumwelt-ministerium (BMUB) gibt es bis heute nicht. Das BMUB hat seine Erkenntnisse auf der Homepage zum Thema Laserdrucker zusammengefasst (aktualisierter Link: http://www.bmub.bund.de/themen/gesundheit-chemikalien/gesundheit-und-umwelt/innenraumluft/emissionen-aus-laserdruckern/  )

 

Die Studien vom IUK Freiburg und die weltweiten Studien werden in Deutschland ignoriert.  Dies wirkt sich direkt auf Entscheidungen von deutschen Richtern aus. Sie stützen ihre Urteile auf die Erkenntnisse in Deutschland!

Harvard-University in Boston hat nach 17 einzelnen Studien nun 54 weltweite Studien in einem Review bewertet und kommt zum Ergebnis, dass dringend weitere Tierversuche, humane Studien und Prävention erfolgen müssen. Die Ergebnisse decken sich mit den Resultaten von der Uni Freiburg.

Das Betterplace-Projekt „Helft dem Raab“ wurde am 12.10.2017 aktiviert. Durch den ARD-Plusminus Beitrag wurde die Firma Green Zones auf das Projekt aufmerksam und erklärte sich bereit, den noch offenen Betrag von über 2.000,00 zu übernehmen. Nach 10 Tagen war das Projekt finanziert!

Unsere Petition für gesunde Raumluft setzt sich auch für einen menschenwürdigen Umgang mit Umwelterkrankten und die Stärkung der klinischen Umweltmedizin ein.

Unterstützen und verbreiten Sie unsere Petition und sichern Sie unsere Arbeit schon ab 50 € / Jahr als Förderer, damit wir 2018 die vermeidbare Belastung unserer Atemluft stoppen. Sensibilisierte Menschen diesen Stoffen auszusetzen ist Körperverletzung und strafbar.
Wie Sie uns unterstützen können finden Sie auf unserer Homepage unter HELFEN.

Herzlichen Dank allen Helfern, frohe Weihnachten und uns allen ein gesundes und erfolgreiches 2018!

Ihr nano-Control-Vorstandsteam
Heike Krüger, Walter Zöpf & Jürgen Gentemann

 

 

 

nano-Control – für gesunde Raumluft, unsere Bilanz 2017

Schädigungen durch Toner und Laserdruckgeräte an die Öffentlichkeit zu bringen, sie wissenschaftlich aufzuklären und zu stoppen und den Betroffenen zu helfen, sind die satzungsgemäßen Aufgaben unserer Stiftung, für die wir uns mit Überzeugung einsetzen.

 

Information und Öffentlichkeitsarbeit

 

Mit fünf Pressemeldungen haben wir die Öffentlichkeit informiert. Drei  Fernsehbeiträge in einem Monat haben allein bei Plusminus 2,5 Millionen Zuschauer erreicht.

  • Ein Vortrag an der Leuphana Universität Lüneburg sollte uns die Möglichkeit bieten, dass junge Studenten unser Thema verbreiten. Dies Projekt soll weitergeführt werden.
  • Das professionelle Newslettersystem hat sich sehr bewährt. Die Anbindung an die Datenbank erfolgt derzeit. Auch Nichtbetroffene können sich anmelden.
  • Seit Gründung der Stiftung haben wir weit über 200.000 Flyer verteilt und versandt. Auf der Webseite stehen zudem verschiedene stets aktuelle Informationsblätter für Mediziner, Arbeitgeber, Hotels und Restaurants sowie Schulen und Kitas zum Download bereit.

Forschung

nano-Control hat sich vor allem gegründet, um für die notwendige Erforschung der Risiken zu sorgen, die der Staat versprochen, aber unterlassen hat. 2016 wurde die Aufklärung erfolgreich abgeschlossen, nachdem wir über 100.000 € an Spenden aufgebracht haben. Die Ergebnisse der Expositionsstudie und der Partikelstudie liegen uns in deutscher Sprache vor. Ein Plakat über die Probandenstudie wurde in diesem Jahr bei einem Kongress in Dubai vorgestellt. Dieses liegt in englischer Sprache vor.

  • Nach der Expositionsstudie an Menschen konnte 2016 am IUK Freiburg auch die sog. Partikelstudie erfolgreich abgeschlossen werden. Durch Nachuntersuchungen von Tonern konnte nachgewiesen werden, dass die gefährlichen in Tonern gefundenen Metalle über die Emission in menschliche Lungenzellen eindringen und diese schädigen.
  • 70 Toner wurden umfassend auf Metalle untersucht und die Analysen ausgewertet.
  • nano-Control hat 2017 wichtige Kontakte zu Forschern gepflegt, um für die weitere Aufklärung zu sorgen.

Hilfe für Betroffene

Kompetente und kostenlose Hilfe für betroffene Menschen ist seit über 18 Jahren ein Kernstück unserer Arbeit. Durch Konzentration auf ein Kompetenzteam von Beratern und wertvolle Informationen auf unserem neuen internen Webportal und der neuen Datenbank wurde unser Angebot 2017 weiter optimiert.

Internes

  • Achim Stelting gibt im Juli seinen Rücktritt aus persönlichen Gründen bekannt.
  • Die Sitzung der Organe mit dem Thema „Zukunft der Stiftung“ mit dem Vorstand, dem Stiftungsrat und den Vorsitzenden der Stifterversammlung am 19. August 2017 einberufen. Heike Krüger wurde in Hamburg zur Vorsitzenden und Walter Zöpf wurde zum 2. Vorsitzenden gewählt.
  • Durch das Konzept nC2.0 wurde die Stiftungsarbeit durch Schwerpunktsetzung auf die Information (Webseiten, Newsletter, Petition), Zentralisierung, Straffung der Betreuungsarbeit, Öffnung für Nichtbetroffene, verbesserte IT-Unterstützung und Vernetzung optimiert und international ausgerichtet. Das Team der Stiftung wurde in zwei Teamsitzungen geschult, es wurde aber auch die weitere Arbeit diskutiert und festgelegt. Ziel ist die Bildung von kleinen Kompetenzteams zu verschiedenen Themen.
  • Finanzen
    • Der Stiftungsrat hat dem Vorstand für das Geschäftsjahr 2016 und die Zeit bis zum 19.08.2017 Entlastung erteilt.
    • Die Stiftung hat 111 Stifter. Das Stiftungsvermögen erbringt, wie in den Vorjahren, aufgrund der Zinslage fast keine Einnahmen, so dass die Stiftungsarbeit weiterhin zu fast 100 % aus laufenden Spenden finanziert werden muss. Eine kontinuierliche Arbeit durch regelmäßige Spenden wird im zweiten Jahr durch den Förderkreis gesichert, der weiter vergrößert werden muss.
    • Die finanzielle Entwicklung ist leicht negativ. Hauptursache hierfür ist die Entwicklung der Datenbank in 2017.
    • Die Mitarbeiter der Stiftung arbeiten ehrenamtlich. Die Verwaltungskosten liegen auf einem Tiefstand. Dadurch kommen die Spenden zu einem sehr hohen Anteil direkt den Stiftungszielen zu Gute. Die Ausgaben entfielen zu über 80 % auf die Hauptaufgabe der Information, sowie auf das Tonerprojekt und Hilfe für Betroffene.
    • Der Finanzbericht 2017 wird dem Stiftungsrat, der Stiftungsbehörde und dem Finanzamt Hamburg-Nord nach unabhängiger Kassenprüfung Anfang 2018 vorgelegt.

Ausblick 2018

Die Stiftung wird sich auch 2018 entschlossen dafür einsetzen, die vermeidbare und kriminelle Belastung unserer Atemluft zu stoppen. Wenn Sie unsere Arbeit wichtig finden, dann unterstützen Sie uns!

Die nächste Stifterversammlung wird derzeit vorbereitet: Termin: 20.-22.04.2018 in Berlin.

Jahresbericht 2017 als PDF-Datei zum Download

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