Luftverschmutzung im Innenraum: Feinstaub, Nanopartikel und Chemikalien – bis heute gibt es keine Regeln
Saubere Luft ist laut der WHO-Richtlinie für die Qualität der Atemluft eine Grundvoraussetzung für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen.
Saubere Luft bedeutet laut der Empfehlungen in den WHO Luftgüteleitlinien 2021 für ultrafeine Partikel im Innenraum 1.000 Partikel pro cm³.
Die UN-Generalversammlung hat im Jahr 2022 ein Recht auf eine gesunde Umwelt, einschließlich sauberer Luft, erklärt.
Feinstaub gilt inzwischen als eine der größten Gesundheitsgefahren. Feinstaub schädigt nicht nur die Atemwege, sondern kann zu Herzinfarkt, Schlaganfall und sogar zu Diabetes und Gehirnabbau führen.
Die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) der WHO hat 2013 Feinstäube als krebserregend eingestuft.
Lung Cancer Awareness Month 2024
Die enorme Belastung durch Lungenkrebs verschleiert die Tatsache, dass die meisten Fälle vermeidbar sind. Der Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Lungenkrebs ist nach wie vor das Rauchen, das laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) für etwa 85 % aller Fälle verantwortlich ist. Weitere häufige Ursachen sind die Exposition gegenüber Schadstoffen wie Passivrauch, Luftverschmutzung im Freien und in Innenräumen, Abgase von Dieselmotoren, Schweißrauch und Asbest.
- 7,4 Millionen Menschen sterben laut WHO jährlich an Luftverschmutzung, auch in Räumen.
- Die Europäische Umweltagentur EEA beziffert die Zahl der Feinstaubtoten im Jahr 2022 in Europa auf 239.000 jährlich.
Die WHO fordert laut Bericht des Spiegel von der EU schärfere Grenzwerte für die Außenluft. Doch niemand schützt die Luft in Innenräumen, in denen wir uns zu 80-90 % aufhalten. Schon 1995 erkannte die US-Umweltbehörde (EPA) nach Untersuchungen der Emissionen von Kopiergeräten, dass von der Innenraumluft die größten Risiken für die nationale Gesundheit ausgehen.
Das Umweltbundesamt berichtet, dass im „Innenraum die Staubkonzentration durch Emissionsquellen wie − Rauchen, Kerzen, Staubsaugen ohne Feinstfilter im Luftauslass, Bürogeräte, Kochen/Braten, offener Kamin usw. − vor allem der ultrafeinen Partikel, erheblich erhöht werden kann„. Im Innenraum wirken weniger starke Verdünnungseffekte, wie in der Außenluft. Dadurch ist die Feinstaubbelastung in der Innenraumluft häufig höher als in der Außenluft.
Über eine Milliarde Laserdrucker und Kopierer weltweit
Feinstaub kommt laut Pressemitteilung der Bundesregierung auch aus Laserdruckern und Kopierern.
Weltweit belasten über eine Milliarde Geräte die Atemluft von Menschen. Sie sind heute fast allgegenwärtig, nicht nur in Büros, sondern im gesamten öffentlichen Leben, sogar in Arztpraxen und Krankenhäusern. Millionen Menschen sind gegenüber den ungefilterten Emissionen aus Laserdruckern und Kopierern exponiert und zwar fast täglich und über Jahre und Jahrzehnte.
Die Schweizer Rückversicherung Swiss-Re rechnet Nanopartikel und Chemikalien zu den sechs größten Risiken der Menschheit. Nanopartikel und Chemikalien werden vor allem von Laserdruckgeräten unmittelbar in die Atemluft von Menschen geblasen.