Heike Krüger, Vorstandsvorsitzende (Hoya) und Stefan Hausmann, Stiftungsratsvorsitzender (Alfeld) der gemeinnützigen Stiftung nano-Control (Stiftungssitz in Hamburg, Verwaltungssitz in Hoya) folgten einer Einladung der Organisatoren der ETH NPC25 in die Schweiz.
Im vergangenen Jahr wurde die ehrenamtliche Stiftung als assoziiertes Mitglied bei der VERT Association in der Schweiz aufgenommen. So entstanden die neuen internationalen Kontakte zu Experten aus dem Bereich Technologie zur Emissionsminderung von Verbrennungsmotoren, ein internationaler Verband von Herstellern von Emissionsminderungssystemen (z.B. Messergeräte, Filter, Reinigungsanlagen), die zur Teilnahme an der ETH NPC25 führten.
Experten aus Forschung, Industrie und Regierung kamen bei der Konferenz aus der ganzen Welt zusammen, um Themen im Zusammenhang mit Nanopartikeln, bezüglich der Quellen, ihrer Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt sowie neuer Technologien zur Eindämmung zu diskutieren.
Den Ehrenamtlichen wurde die Möglichkeit gegeben, in einer „Poster Session: Health Effects“ mit dem Titel: «Memories of Asbestos: Health hazards due to Toner / Emissions from Laser printers and Copiers» die Stiftung und das Thema der Belastung von ultrafeinen Partikeln (UFP) durch Laserdrucker-Emissionen in der Innenraumluft in 90 Minuten vorzustellen und Fragen dazu zu beantworten. Der Vergleich der Asbestfasern zu den ultrafeinen Partikeln aus Laserdruckern entstand vor vielen Jahren durch die „Größe“ der winzigen Partikel und den oft erst nach Jahrzehnten sichtbaren Folgen. Durch die oft über Jahrzehnten andauernden Entzündungen und Störungen des Immunsystems durch niedrigdosierte Langzeitexposition von Laserdrucker-Emissionen können schwere Erkrankungen, wie möglicherweise auch Krebs entstehen. Diese Vergleiche entstanden bereits durch Fallberichte von Professoren aus Rostock und Essen im Jahr 2008, die schon damals vor den möglichen Folgen warnten.
Bei unserer Poster-Vorstellung auf der ETH NPC 25 waren wir von der offenen, respektvollen Atmosphäre, in der auch kontroverse Aspekte aus verschiedenen Perspektiven diskutiert wurden, wirklich beeindruckt. Auch wie die Stiftung nano-Control, sowie die Arbeit der Stiftung und unsere Gesichtspunkte von den Aerosol-Experten verstanden und aufgenommen wurden, stimmt uns zuversichtlich darin, dass in der Zukunft unsere grundlegenden Anliegen zur Innenraumluftreinhaltung für weitere Forschung in ihre Arbeit eingebunden wird.
Foto @ nano-Control: Heike Krüger, nano-Control im Gespräch mit Prof Douglas Brugge, Leiter des Department of Public Health Sciences, University of Connecticut, USA
Herstellern von Messgeräten und Filtern brachten wir unsere Arbeit nahe und richteten ihr Augenmerk auch auf die Innenraumluft, um auch hier einmal zu messen.
Einzigartig war auch die Welcome Party auf dem Dach der ETH Zürich mit einem tollen Blick über die Stadt und vielen Gelegenheiten zu persönlichen Gesprächen mit Konferenzteilnehmern.
Exposition am Arbeitsplatz: Ein verstecktes Risiko
Die UFP-Belastung in Innenräumen – insbesondere durch alltägliche Geräte wie Laserdrucker – wird nach wie vor unterschätzt.
Wir danken Heike Krüger und nano-Control, Internationale Stiftung, für die Aufklärung über reale Fälle von betroffenen Personen. Arbeitsmedizinische Standards müssen zu dem aufschließen, was wir bereits wissen. (Dr. Florian Hüwe, Managing Director @nanoDUST)
Dr. Florian Hüwe, Managing Director, nanoDUST im Gespräch mit
Stefan Hausmann, nano-Control
Bei unserer Stiftung haben sich ca. 4.000 Betroffene registriert, die als Ursache ihrer vielfältigen Symptome und Erkrankungen die unsichtbaren Mikro- und Nanoplastik-Partikel, Metalloxide, Chemikalien und teilweise bis heute unbekannte Stoffe, die bei dem Betrieb von Laserdruckern die Atemluft beeinträchtigen, annehmen. Pilotstudien, Laboruntersuchungen, Diagnosen gibt es zuhauf. Epidemiologische Studien, die vor 20 Jahren zugesagt wurden, gibt es aber bis heute nicht.
Gegründet wurde nano-Control von 100 persönlich Betroffenen im Jahr 2008.
Die Stiftung hat, wie durch ein Wunder, eine anonymisierte Auswertung von selbstberichteten Symptomen von 2.000 Betroffenen erreicht. 5 Jahre dauerte diese Auswertung durch ein Team der University of Massachusetts Lowell, USA unter Leitung von Professor Dhimiter Bello und wurde am 1. November 2024 peer-reviewed im Journal of Occupational and Environmental Medicine (JOEM) in den USA veröffentlicht. Ein Dank gilt ebenso dem Max-Planck-Institut für Chemie (MPIC) in Mainz für ihre Unterstützung.
Das ehrenamtliche Team der Stiftung nano-Control, ebenfalls persönlich Betroffene, setzen sich seit Jahren bis heute für verpflichtende Regeln für die Innenraumluft ein.
Solche Regeln werden auch von Prof. Lidia Morawska, Queensland University of Technology (QUT) und Kollegen für öffentliche Räume für PM2.5, CO2 und CO gefordert. nano-Control ergänzt diese Forderungen um die Begrenzung ultrafeiner Partikel PM0.1 auf 1.000 Partikel / cm3, entsprechend der Empfehlungen der Word Health Organization (WHO) für saubere Atemluft im Innenraum.
Unser ehrenamtlich arbeitendes Team der Stiftung nano-Control steht bis heute unterstützend für erkrankte und sensibilisierte Menschen zur Verfügung. Oft ist der Erhalt des Arbeitsplatzes bedroht, oft suchen Betroffene nach professioneller Unterstützung durch Ärzte und Behörden. Das Team teilt eigene Erfahrungen und das Wissen um die Erfahrungen von 4.000 betroffenen Menschen, um einen besseren Schutz vor den ultrafeinen Partikeln aus Laserdruckern zu schaffen.
Nächste Veranstaltung zum persönlichen Kontakt mit dem Team:
Tag der Niedersachsen vom 29.-31.08.2025 in Osnabrück auf der Natur- und Umweltmeile
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