44 Jähriger, Dipl.-Ing.

Seit der konsequenten Meidung von Laserdruckern und damit bedrucktem Papier besserten sich Asthma und Sinusitis wesentlich.

Vor 2001 war ich jahrelang völlig gesund. Nach einem Arbeitsplatzwechsel traten innerhalb kurzer Zeit Tinnitus, Husten, Heuschnupfen und Hyperakusis auf. Es war offensichtlich, dass es mit den Büroräumen zusammenhing. Die genaue Ursache konnte aber damals nicht gefunden werden. Den Laserdrucker auf meinem Schreibtisch hatte ich nie im Verdacht. Nachdem die Beschwerden immer mehr zunahmen, wechselte ich nach einem Jahr die Arbeitsstelle, worauf die Probleme bis auf den Heuschnupfen verschwanden.

2004 begann dann eine Serie von zunächst unerklärlichen Erkrankungen. Die ersten Anzeichen waren Schnupfen, ein Geruch nach Schimmel und Verbranntem in der Nase und Juckreiz. Es folgten Nasenpolypen, starke Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, schwere Entzündungen der Nebenhöhlen und Augen, Asthma, Bronchitis, Darmprobleme und Brennen im Bereich der oberen Atemwege. Die schulmedizinische Behandlung (Antibiotika, Cortison, NNH-Operationen) brachte keinerlei Besserung.

Drei Jahre intensiver Ursachensuche blieben erfolglos. Warum?

  • Die Tonerbelastung war meistens zu gering, um bemerkt zu werden, aber dauernd vorhanden. Zudemtraten die Symptome meist verzögert auf und hielten danach oft wochenlang an. Sie waren also mehr oder weniger ständig präsent, besserten sich auch während eines Urlaubs nur wenig und waren daher keiner Ursache zuzuordnen.
  • Es war für mich kaum vorstellbar, dass so alltägliche Gegenstände wie Laserdrucker oder bedrucktesPapier die Gesundheit schädigen können.
  • Die Wirkung von Toner war den Ärzten (sogar in der Lungenfachklinik) größtenteils unbekannt.

Der Zusammenhang mit Toner wurde schließlich nur durch Zufall entdeckt, nachdem 2007 eine akute Verschlimmerung mit Vergiftungserscheinungen am Arbeitsplatz vorangegangen war. Es stellte sich heraus, dass exakt zu Beginn der Krankheit sämtliche Laserdrucker am Arbeitsplatz gegen neue Geräte getauscht worden waren. Zwei verschiedene Allergietests bestätigten die Immunreaktion auf den verwendeten Toner.
Auch eine Reaktion auf Titanoxidpartikel (Oberflächenbeschichtung des Toners) wurde nachgewiesen. Mit dem Arbeitgeber wurde vereinbart, die bisherige Arbeit überwiegend mittels Home Office weiterzuführen. Anfangs traten nach unvorsichtigem oder unbeabsichtigtem Kontakt zu Toner immer wieder heftige Rückfälle auf.

Seit der konsequenten Meidung von Laserdruckern und damit bedrucktem Papier besserten sich Asthma und Sinusitis wesentlich. Von bis zu drei Asthma-Medikamenten gleichzeitig ist nur noch eines nötig und davon nur noch ein Bruchteil der Dosis. Meine Lungenfunktion ist jedoch um 1/3 reduziert, und es sind Vernarbungen in der Lunge sichtbar. Die Nebenhöhlen sind irreversibel geschädigt, der Geruchssinn ist seit 2004 nicht mehr vorhanden. Durch Hyposensibilisierung (2004-2007) wurde der Heuschnupfen deutlich gebessert, aber nicht geheilt. Inzwischen, nach vier Jahren Home Office, merke ich selbst bei massiver Pollenbelastung nichts mehr. Ich vermute, dass die Einwirkung des Toners auf das Immunsystem den Heuschnupfen verursacht hat. Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen halten unvermindert an. Die Arbeitszeit musste ich seit 2006 auf&xnbsp; 80 % reduzieren, was eine erhebliche Minderung des Einkommens bedeutet.

MRT Augen / Nebenhöhlen
2006 wurden sämtliche Nebenhöhlen operiert mit Fensterungen und Teilentfernung einer Nasenmuschel.
Laut Arzt wurde „eine Tasse voll“ erkrankter Schleimhaut entfernt.
Nach&xnbsp; Wiederaufnahme der Arbeit und erneutem Kontakt zu Toner begannen die Beschwerden von vorn. Drei Monate später waren sämtliche Nebenhöhlen wieder komplett verschattet. Wegen der permanenten starken Kopfschmerzen wurde ein MRT veranlasst.

DasBild zeigt einen horizontalen Schädel-Querschnitt. Die stark wuchernde Schleimhaut in Nase und Nebenhöhlen (weiße unregelmäßige Masse, Bildmitte oben) drückt seitlich auf die Augen.

Im gesunden Zustand sind die Nasen-Haupt- und -Nebenhöhlen frei und gut belüftet und erscheinen im MRT überwiegend schwarz.

 

 

 

 

Stand 2012:
Seit Meidung von Toner hat sich der Zustand trotz Verzicht auf chirurgische Maßnahmen und Medikamente gebessert. Kiefer- und Stirnhöhlen sind teilweise wieder frei.

Tonerbelastung durch bedrucktes Papier
Immer wieder habe ich eine deutliche Verschlimmerung der Beschwerden nach Kontakt mit tonerbedrucktem Papier festgestellt. Die am Arbeitsplatz verwendeten Drucker fixieren den Toner nicht sicher auf dem Papier. Partikel lösen sich beim Blättern und vermehrt beim Reißen, Falzen und im Aktenvernichter.

Toner-Wischversuch

  • rote Positions-Markierung mit Filzstift anbringen
  • frisch bedrucktes Papier mit hoher Auflösung fotografieren
  • 3 x mit Ärmel darberwischen mit schwachem Druck (wie beim Suchen in Unterlagen)
  • gleiche Stelle nochmals fotografieren

vorher                                                                   nachher: Partikel abgelöst/umgelagert

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