Offener Brief an Bundesumweltministerin Dr. Hendricks und die zuständigen MinisterInnen für Arbeit, Forschung, Gesundheit und Verbraucherschutz

Sehr geehrte Frau Dr. Hendricks, sehr geehrte Frau Nahles, sehr geehrte Frau Prof. Wanka,
sehr geehrter Herr Gröhe, sehr geehrter Herr Maas,

am 16. Juni hatte ich Ihnen als zuständige Bundesminister unsere Petition für gesunde Raumluft  auf Campact We act (https://weact.campact.de/p/gesunde-raumluft-tinte-statt-toner) per Mail übermittelt. In der Sommerpause haben wir schon fast 2.000 Unterstützer gefunden und dies ist erst der Anfang. Leider haben wir bis heute keine Antwort  von Ihnen erhalten, obwohl Millionen Bundesbürger von den unfassbaren Emissionen  aus Laserdruckern und Kopierern belastet werden und über 150 Studien weltweit die Schadstoffbelastungen, Emissionen und zunehmend auch die Gesundheitsschädigungen bestätigen.

In dem Artikel vom 25.8.2016 Schadstoffemissionen senken – Luftverschmutzung macht krank, machte die Bundesregierung nun die Aussagen:

Laserdrucker setzen Feinstaub in ultrafeiner Partikelgröße frei – die besonders gefährlich ist.
Er dringt in  Bronchien und Lungenbläschen vor. Die ultrafeinen Partikel schaffen es sogar in den Blutkreislauf. Die Folgen reichen von Atemwegsentzündungen über Thrombosen bis hin zu Lungenkrebs
.

Der Artikel wurde am 22.11.2016 verändert. Sie können den Originalartikel hier nachlesen. Folgende Zeile wurde gelöscht:

Gefahr lauert jedoch auch in Innenräumen: Kerzen, schlecht gewartete Staubsauger und Laserdrucker setzen Feinstaub in ultrafeiner Partikelgröße frei – die besonders gefährlich ist

Wir begrüßen es ausdrücklich, dass die Bundesregierung nun, wenn auch erst nach über einem Jahrzehnt, die Gesundheitsgefahren durch ultrafeine Partikelemissionen aus Laserdruckern endlich ernst nimmt. Damit stellt sich zugleich die Frage, welche Konsequenzen ziehen Sie aus der Feststellung, insbesondere zum Schutz des Grundrechts auf körperliche Unversehrtheit?

Wann können die Bürger endlich damit rechnen, dass  gem. Vorsorgeprinzip  ihre Gesundheit bei begründetem Verdacht vor krankmachenden Produkten geschützt wird?

Zu Ihrer Information füge ich meinen aktuellen Artikel zum Stand der Forschung aus der Fachzeitung Umwelt-Medizin-Gesellschaft bei. Mit namhaften deutschen Forschern führender Institute haben wir ein Proposal für die weitere Erforschung erarbeitet, die wir Ihnen gern vorstellen würden.

Weiterhin haben wir inzwischen 42 Toneranalysen ausgewertet. Alle Toner enthalten Metalle.

Neben Eisen ist Aluminium das häufigste Metall.  Den Höchstwert von 113.000 mg/ kg hatte der Toner des Samsung-Druckers ML-3710, der den neuen Blauen Engel trägt und massenhaft im Öffentlichen Dienst eingesetzt wird. Der Vorgänger Samsung-ML-3410 wurde nach Krebserkrankungen an Gerichten wegen höchster Emissionen bei Polizei und Justiz auf Kosten der Staatskasse zu Tausenden gegen Tintenstrahldrucker getauscht. Mehrere Studien weisen jetzt auf eine Demenzgefahr aus dem Drucker hin und auch 3D-Drucker emittieren massenhaft Nanopartikel.

Die Hersteller Samsung und Dell geben das Druckergeschäft auf. Sie haben offenbar aus dem VW-Skandal gelernt und versuchen milliardenschweren Schadenersatz- und Strafverfahren zu entgehen.

Wir erwarten, dass die Bundesregierung sich mit unseren begründeten Forderungen gem. Petition unverzüglich auseinandersetzt, den 2009 abgebrochenen Dialog wieder aufnimmt und gemeinsam mit uns nach Lösungen sucht, auch für die vielen geschädigten Menschen, die in Berufskrankheitenverfahren auf entwürdigende Weise um ihr Recht gebracht wurden und werden. Es wird höchste Zeit, dass 30 Jahre nach den ersten Gesetzesinitiativen, endlich die Atemluft in Innenräumen geschützt wird. – Atmen heißt Leben!

Aufgrund des hohen öffentlichen Interesses erlauben wir uns, diesen Brief öffentlich zu machen.

Ich hoffe zeitnah von Ihnen zu hören.

Freundliche Grüße

Achim Stelting
Vorsitzender nano-Control., Internationale Stiftung
Für gesunde Raumluft

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  1. […] Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit zu treffen und dringend weiter forschen zu lassen (s.a. Pressemitteilung vom 16.9.2016), auch bzgl. des […]

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